Bezirk Tiszazug, Maros-Csongrád und Nagykunság (Jagdbezirke Nr. 101, 102, 106)
Das unendlich ache, insgesamt 533860 ha grosses Gebiet erstreckt sich am linken Ufer der Tisza (Theiss), praktisch vom Tisza-tó (Theiss See) fast bis zur Stadt Szeged. Der Waldanteil ist sehr gering und Wälder sind nur in Überschwämmungsgebieten charakteristisch. Die riesige, offene Ebene ist seit Jahrhunderten eines der bedeutendesten Landwirtschaftgebite von Ungarn. Wiesen, Obstgärten und nicht selten mehrere Hundert Hektar grosse Ackerfelder wechseln sich mit Wasserläufen, mit den Graben der Beregnungskanalensystem, oder in gewissen Revierteilen mit Fischteichen ab.
Wegen seiner natürlichen Gegebenheiten sichert diese Umgebung vor Allem dem Rehwild ideale Lebensbedingungen. Demetsprechend lebt hier ein einzigartiger Rehbockbestand, das Komitat Jász-Nagykun-Szolnok wurde sogar zu einem der besten, für die Rehbockjagd entsprechenden Jagdgebiete auf der Welt. Den Namen von den Ortschaften Kunszentmárton, Mezőtúr, Martfű, Tiszaföldvár, Kengyel, Kisújszállás, Kunhegyes, Karcag, usw. haben einen Weltruf unter den begeisterten Rehbockjägern.
Obwohl Rehböcke mit einer Trophäe um 500 g und mit einer Goldmedaille auch in anderen Jagdrevieren Ungarns zur Strecke gebracht werden können, kann man mit den besten Chancen neben dem Jászság (Revier 309) in dieser Region rechnen. Der Anteil an der zur Strecke gebrachten Rehböcke mit einer Goldmedaille, ist in dieser Region am höchsten, was den besten Böden des Landes, der reichen Äsung auf Grund des vorteilhaften Wetters, der ausgezeichneten Wasserversorgung der Reviere und der fachgemässen Wildbewirtschaftung zu verdanken ist. Die hervorragenden Trophäengewichte sogar über 550–600 g und das grosse Körpergewicht des hier lebenden Rehwildbestandes zeigen ebenfalls, dass sich das einst nur als Waldwild bekannte Rehwild an die von den unübersehbaren, landwirtschaftlichen Flächen angebotenen Lebensbedingungen ausgezeichnet angepasst hat. Der Zauber der endlos scheinenden, flachen Landschaft, die frischen Farben der Natur im April und die kapitale Trophäen tragenden Rehböcke überwältigen und fesseln viele Jäger. Es gibt zahlreiche ausländische Jagdgäste, die im Frühjahr seit Jahrzehnten hierher zurückkommen, um einige gute oder eben einen hochkapitalen Bock zu erlegen.
Die höchste Jagdsaison auf Rehböcke, vor allem auf kapitale Rehböcke, ist von Mitte April bis Anfang Mai, d.h. knappe drei Wochen. Später ist es schon schwierig, die Rehböcke zu finden, obwohl man ihren Aufenthaltsort kennt, weil die Entwicklung der Vegetation beim sonnigen, warmen Frühjahrswetter gerade in diesen Wochen intensiv wird. Bevor aber der Jagdgast seine Jagd in dieser Gegend buchen möchte, muss er unbedingt eindeutig wissen, dass die ge- wünschten Rehböcke in den meisten Jagdrevieren auf Grund der Geländeverhältnisse und wenigen Deckung fast nur durch Pirschen mit Autos erfolgreich zur Strecke gebracht werden können. Es ist zwar nicht charakteristisch, aber auch die Ansitzjagd auf Rehböcke ist in einzelnen Revierteilen entlang der Theiss und in den Überschwemmungswäldern, auf den mit Gesträuch bewachsenen Gebieten, sowie in den Röhrichten möglich. Auf diese Weise wird eher in der Blattzeit gejagt, wenn es gelingen kann, auch die über das ganze Jahr versteckten Rehböcke zur Strecke zu bringen. In diesen Wäldern kann gegebenfalls auch Schwarzwild erlegt werden, obwohl es trotz seines üssig erweiternden Bestandes keine besondere jagdliche Bedeutung hat.
Das Gebiet ist tradionell auch als „Land der Feldhasen” gekennzeichnet: etwa 40% des ungarischen Feldhasenbestandes lebt in dieser Gegend. 60–70% der Feldhasen wird heute lebendig verkauft, die Rest wird von Gastjägern und von den Mitgliedern der Jagdgesellschaften erlegt. Die Fasanenzüchtung und die Jagd haben jahrhunderte alte Traditionen im Gebiet. In einigen Niederwildrevieren werden die Fasane auch heutzutage unter natürlichen Umständen gezüchtet. Ab den 90-er Jahren aber mindert sich die Anzahl der ausgesetzten Fasenen immer mehr, weil sich die nanziellen Belastungen der Fasanenzüchtung ständig erhöhen und mit grossen Verlusten verbunden sind. Die Wasser ächen der zahlreichen kleineren und grösseren Fisch- teiche und toten Flussarme geben eine Möglichkeit zur Jagd auf Wasserwild. Der natürliche Wildentenbestand wird in einigen Revieren mit aufgezoge- nen Halbwildenten erweitert.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rehbock | 2970 | 300–600 g |
Ricke, Kitz | 5545 | - |
Schwarzwild insg. | 1460 | - |
Damwild insg. | 30 | - |
Feldhase insg. | 15120 | - |
Fasan | 41040 | - |
Stockente | 18760 | - |