Bezirk Nyírség (Jagdbezirk Nr. 109)
Die Landschaft Nyírség ist mit ihren 50-180 m hohen Hügeln, das am höchsten liegende Gebiet der Gegend jenseits der Theiss. Die Oberfläche vom 284071 ha grossen, in der nordöstlichen Ecke Ungarns liegenden Reviere wurde vom Wind gebildet. Um den sandigen Boden zu binden und zu benutzen, haben die da lebenden Menschen kleinere und grössere Wälder angepflanzt. Vielerorts wurden die einheimischen Arten in schneller wachsende, bedürfnislose Akazienwälder gewechselt. Trotz des sandigen, schwachen Bodens sind auch noch heute die Landwirtschaftsgebiete und Obstgärten im Überzahl gegenüber den Wäldern. Diese Region kann vielleicht eben durch ihre relative Unbekanntheit für Jagdgäste interessant und attraktiv werden.
Die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft bieten vor allem dem Rehwild einen ausgezeichneten Lebensraum. Im Revier wechseln sich die Ackerländer, die Wiesen, die Obstgärten sowie die kleineren und grösseren Wälder ab, was dem Rehwild entsprechende Deckung und Äsung sichert. Im Allgemeinen können Trophäen zwischen 300 und 450 g bei Rehbockjagden im Frühjahr oder in der Blattzeit am Anfang August erbeutet werden. Die hier zur Strecke gebrachten Rehbocktrophäen erreichen aber immer öfter das Gewicht und die Punktzahl der Rehböcke von Szolnok, ein Rehbockgehörn mit einer Stärke von 400 bis 500 g ist überhaupt keine Seltenheit. Wenn man in der Umgebung von Nyíregyháza jagt, kann man auch mit dem Erlegen von hochkapitalen Rehböcken mit einer Goldmedaille und mit einem Trophäengewicht über 500 g rechnen. Die Gesamtstrecke vom Rehwild in einer Jagdsaison erreicht sogar die 5 400–5 500 Stück in diesen Revieren.
Die Region Nyírség grenzt sich im Süden dem berühmten Gúther Wald an, der von seinem ausgezeichneten Damwildbestand weltweit bekannt ist. In diesen Revierteilen hat auch das Damwild eine jagdliche Bedeutung, obwohl die Bestanddichte und Qualität hier mit Gúth schon nicht zu vergleichen ist. Die Trophäen wiegen jedoch etwa 3,5-4 kg und können eine gute Punktzahl erziehlen und damit eine Medallie erhalten. Dank der in den letzten Jahrzehnten wesentlich gestiegenen Waldbestände in der erwähnten Umgebung, dank der im Gúther Wald ausgeübten fachgemässen Wildbewirtschaftung, hat sich ein Rotwildbestand in diesen Revieren angesiedelt und vermehrt sich ständig. Die Geweihe der Rothirsche, welche in Wälder von Nyírség in der Nähe von Gúth zur Strecke kommen, zeigen oft die Merkmale der Karpaten – Hirsche und haben mittelstarke bis starke Geweihe.
In der Gegend ist auch das Schwarzwild anwesend, in einzelnen Revierteilen ist sein Bestand sogar bedeutend, so macht dieses Wild die Jagd noch abwechslungsreicher. Ein Teil der Jahresstrecke aus Schwarzwild stammt jedoch auch heute aus den Gattern, die von den staatlichen Forstwirtschaften oder von Privatunternehmen betrieben werden.
Seinen Gegebenheiten entsprechend sichert das Gebiet einen guten Lebensraum auch für das Niederwild. Am Ende August und am Anfang September bietet die Jagd auf Türkentauben auf den grossen Sonnenblumenfeldern in der Nähe von Nyíregyháza ein besonderes Erlebnis. Zum Erfolg braucht man jedoch grosse Routine, gute Schiessfähigkeiten und selbstverständlich ein trockenes, sonniges Wetter. Am Ende des Sommers erweitern noch die Jagd auf Wildenten, Fasanen und Feldhasen die Jagdmöglichkeiten auf Niederwild. Der Feldhasenbestad ist in gewissen Revierteilen dicht und erreicht die Qualität der guten Hasenreviere in der Umgebung von Szolnok, Békés. Auf Hasen wird meistens bei den Fasanenbuschierjagden gejagt, immer grösseren Anteil der Strecke wird aber lebendig eingefangen. Bei den Jagdgesellschaften, die sich mit Fasanen- und Halbwildentenzucht und mit Auswilderung beschäftigen, besteht die Möglichkeit, an Fasanentreibjagden oder an Entenjagden mit einer guten Strecke teilzunehmen.
Als Unterkunft empfehlen wir die Gasthäuser und die Pensionen der kleineren Dörfer, sowie die eigenen Jagdhäuser einzelner Reviere. In den grösseren Städten besteht aber auch die Möglichkeit, ein Hotelzimmer zu buchen.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rothirsch | 50 | 7–10 kg |
Rotkahlwild | 75 | – |
Damschaufler | 40 | 3–5 kg |
Damkahlwild | 70 | – |
Rehbock | 1830 | 300–550 g |
Ricke, Kitz | 3580 | - |
Schwarzwild insg. | 1870 | - |
Darunter im Gatter | 260 | - |
Muffelwild insg. | 60 | - |
Feldhase insg. | 2850 | - |
Fasan | 14390 | - |
Stockente | 7540 | - |