Bezirk Mátraalja-Dél-Heves-Tisza-tó (Jagdbezirk Nr. 310, 311)
Das 190 270 ha grosse, nur sehr gering bewaldete Revier ist eine Durchgangszone zwischen den Hügeln am Fusse der Mátra- und Bükkgebirgen im Norden und der tischplattenflachen Ebene im Süden. In diesem Revier ist der zweitgrösste See von Ungarn, auf dem Strohm der Tisza (Theiss) künstlich aufgestaute, 127 qkm grosse Tisza-tó (Theiss-See) zu finden. Das Revier ist reich in Ackelfeldern und Obstgärtnern, sowie in riesigen Wiesen und Weiden, die nur von Baumreihen und kleineren Laubwaldflächen unterbrochen werden. An der Theiss, bzw. am Theiss-See bieten grösse, zusammenhängende, feuchtige Schilfgebiete und die buschigen Auwälder bieten Deckung und Nahrungsquelle fürs Wild. Diesem Biotop entsprechend sind vor allem das Rehwild, dann das Niederwild und Wasserwild im Revier charakteristisch. Am Theiss-See findet auch das Schwarzwild sehr gute Lebensbedingungen, so hat es dort eine jagdliche Bedeutung neben dem Wasserwild.
Für die Rehbockjäger sichert der grosse Rehwildbestand von ausgezeichneter Qualität eine gute Jagdmöglichkeit in ganzem Gebiet. Die Gehörne sind starke bis kapitale, das Verhältnis der Trophäen mit Medaille ist gross unter den hier – in Umgebung von Hatvan, Heves, Poroszló, Kisköre, Abádszalók, Tiszafüred, usw. – zur Strecke gebrachten Rehböcken. Die Chancen für einen Spitzenbock über 500 Gramm Gehörngewicht sind hier ausgeprochen gut. Der Bock vom Abádszalók, der mit seiner hervorragenden Gehörn auf der 2. Platz der ungarischen Rangliste mit 769 g und 230,75 CIC-Punkten steht, ist der drittstärkste Rehbock der Welt laut der CIC. Die Rehbockjagden im April und im Mai erfolgen in erster Linie auf fast allen Revierteilen von diesem Gebiet mit der Autopirsch. Die Geländeautos sind besonders für diesen Zweck umgebaut bzw. ausgestattet. Auf den offenen Ackerländern und Wiesen kann man sich jedoch an die Rehböcke auch mit Auto nicht immer genügend nah anpirschen, so dass die Jäger bereit sein müssen, aus einer Entfernung von 180–200 m oder aus einer noch grösseren Entfernung zu schiessen.
Das Revier gehört zu den tradionellen und bekannten Niederwildrevieren von Ungarn. Die Niederwildzüchtung und die Jagd haben jahrhundertealte Traditionen im Gebiet. In einigen Niederwildrevieren werden die Fasane auch heutzutage unter natürlichen Umständen gezüchtet. Die 6 Wochen alte Fasanenküken werden im Jagdrevier an Nachzüchtungsplätzen ausgelegt, welche in natürlicher Umgebung ausgestaltet sind. Nach der Auslegung werden sich die Küken hier an die natürlichen Umstände gewöhnen. Die in dieser Weise, fast unter Wildumständen auf gezüchteten Vögel sind von guter Qualität und zusammen mit der Vermehrung des hier lebenden, wilden Stammbestandes sichern sie die ausgezeichneten Fasanenjagden. Ab den 90-er Jahren aber vermindert sich die Anzahl der ausgesetzten Fasenen immer mehr, weil sich die finanziellen Belastungen der Fasanenzüchtung ständig erhöhen und mit grossen Verlusten verbunden sind.
Die berühmten Feuchtgebiete von dem Tisza-tó (Theiss-See), sowie die Wasserflächen der zahlreichen kleineren und grösseren Fischteiche und toten Flussarmen geben eine gute Möglichkeit zur Jagd auf Wasserwild. Der natürliche Wildentenbestand wird in einigen Revieren mit aufgezogenen Halbwildenten erweitert.
In gewissen Reviereteilen lebt auch ein dichter Feldhasenbestand in dieser Gegend. Die Hälfte der Feldhasen wird lebendig verkauft, die andere Hälfte wird von Gastjägern und von den Mitgliedern der Jagdgesellschaften erlegt.
Das Schwarzwild verbreitet sich ständig in den Überschwemmungswäldern und Schilfgebieten an der Tisza und an dem Tisza-tó, sowie den Kanälen und Wasserläufen entlang und in den grösseren Röhrichten in der Nähe der toten Flussarme und der Teiche. Die Schwarzwildsrecke erhöht von sich Jahr zu Jahr am Theiss-See, die meisten Sauen werden während Wildschadenverhütungsjagden an Äckern im Frühling bzw. während Ansitzjagden in den Überschwemmungsgebieten erbeutet.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rehbock | 885 | 300–550 g |
Ricke, Kitz | 2230 | - |
Schwarzwild insg. | 1050 | - |
darunter im Gatter | 45 | - |
Feldhasen | 1390 | - |
Fasan | 15230 | - |
Stockente | 1840 | - |