Bezirk Körös-Berettyó (Jagdbezirk Nr. 105)
Diese Region, die von der Stadt Gyula und den drei Körös Flussen bekannt ist – ist eines der bedeutendensten Agrargebiete von Ungarn. Im überwiegenden Teil des 202646 ha grossen, flachen Revieren wird Feldwirtschaft bzw. Wiedewirtschaft ausgeübt, die Landschaft ist nur gering bewaldet. Waldstreifen und Waldflecken kommen aber den Wasserläufen entlang, sowie am Rande der Ackerflächen oft vor. In bestimmten Teilen vom Gebiet – wie zum Beispiel in Sarkadremete – befinden sich aber auch grössere, zusammenhängende Waldblöcke bzw. an der rumänischen grenze am Osten, in Biharugra und Kardoskút gibt es grosse, feuchte Gebiete mit Fischteichen und den rundum liegenden Schilfgebieten.
Wegen seiner natürlichen Gegebenheiten und der überwiegend landwirtschaftlichen Nutzung sichert diese Umgebung vor Allem dem Rehwild aber auch dem Niederwild ideale Lebensbedingungen. Der dichte Rehwildbestand – 4 000 Rehe kommen jährlich zur Strecke – bietet sehr gute Jagdmöglichkeit den Jägern, die hier erbeuteten Böcke haben mittelstarke bis sehr starke Trophäen, die Qualität der Trophäen bleibt aber unter den Gehörnen von Békéscsaba, Szarvas oder Füzesgyarmat. Die Hauptsaison der Rehbockjagd – wie überall in der Tiefebene – dauert ab mitte April bis Anfang Mai, später ist eine Jagd auf ältere und dadurch erfahrene, reife Böcke wegen der hochen und dichten Vegetation schon sehr schwierig. Dann bietet erst die Anfang August beginnende Blattzeit gute Chance für die Bockjäger.
Dem Biotop entsprechend ist der Hochwildbestand nur in bestimmten Winkeln der Region nennenswert. Der in zusammenhängenden Eichen- und Eschenwäldern in der Nähe von Gyula bzw. Sarkadremete, in freier Wildbahn lebende sehr gute Damwildbestand ist unbedingt zu erwähnen. Obwohl die Spitzenschaufler von Ungarn im Allgemeinen nicht im diesem Revier zur Strecke kommen, mehr als 50% der erbeuteten Schauflertrophäen haben eine Medallie. Die in diesem Revier auf Damhirsche pirschenden Jäger können also auch mit starken Trophäen um 3,5-4,5 kg Gewicht rechnen.
Ausser der oben erwähnten grösseren Waldflächen findet das Schwarzwild entlang der Flüsse, in den Überschwemmungswälder, bzw. in meistens undurchlässigen, schilfigen Feuchtgebieten sehr gute Lebensbedingungen. Damit sind hier die Jagdmöglichkeiten mit Saujagd verbreitet. Ebenfalls in diesen Revierteilen, in den Überschwemmungswäldern und Röhrichten kann man ab und zu Rotwild antreffen, man kann aber über eine ständige Population mit einer Bedeutung hinsichtlich der Jagd nur an wenigen Stellen sprechen.
Obwohl die Menge der Feldhasen und der Wildfasanen in den letzten Jahren verringert ist, bieten dieses Revier auch im Weiteren eine gute Niederwildjagdmöglichkeit. Heute ist es zutreffend, wie überall in Ungarn, dass man mit einer guten Fasanenstrecke nur in den Jagdrevieren rechnen kann, wo über den natürlichen Bestand hinaus eine bedeutende Menge von gezüchteten Fasanen ausgesetzt wird.
Die berühmten Feuchtgebiete von Biharugra und Kardoskút, sowie die Wasserflächen der zahlreichen kleineren und grösseren Wasserläufen und toten Flussarme geben eine Möglichkeit zur Jagd auf Wasserwild. Die Jagd ist aber wegen der Einschränkungen des Naturschutzes nicht in allen Revierteilen genehmigt. Der natürliche Wildentenbestand wird in einigen Revierteilen mit aufgezogenen Halbwildenten erweitert.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rothirsch | 60 | 6–8 kg |
Rotkahlwild | 75 | – |
Damschaufler | 240 | 3–4,5 kg |
Damkahlwild | 1090 | – |
Rehbock | 1540 | 300–500 g |
Ricke, Kitz | 2425 | - |
Schwarzwild insg. | 1020 | - |
darunter im Gatter | 215 | - |
Feldhase insg. | 3840 | - |
Fasan | 19240 | - |
Stockente | 1880 | - |