Bezirk Kapos-Tolna und Tolna-hegyhát (Jagdbezirk Nr. 403, 408)
Das von zahlreichen kleineren Wasserläufen zerstückelte Tolnaer-Hügelland, das sich in südöstlicher Richtung halbwegs zwischen dem Balaton und der Duna erstreckt, ist eines der bekanntesten Hochwildreviere in Ungarn, welches über einen ausgezeichneten Lebensraum und über einen guten Hochwildbestand von ausgezeichneter Qualität verfügt. Für ungarische Umstände ist das 221 920 ha grosse Gebiet gut bewaldet, mit wechselreichen Laubwäldern bedeckt. Der hohe Anteil von Wäldern, die reichen Futterquellen und die fachgemässe Wildbewirtschaftung mit alten Traditionen sichern die Lebensbedingungen und das verbleiben des Wildbestandes von ausgezeichneter Qualität. In der Nähe von Szekszárd machen die Weinstöcke und die Obstgärten den Lebensraum abwechslungsreicher.
Die wichtigste, emblematische Hochwildart der Gegend ist das Damwild: wer hätte über die kapitalen Schaufler von Gyulaj oder Kisszékely noch nichts gehört? Neben dem bedeutenden Damwild-Bestand im freien Revier in der Umgebung von Hőgyész, Pincehely und Gyönk ist auch das berühmte, von den Jägern gekannte und beliebte Damwild-Reservat von Gyulaj (Tamási) zu erwähnen, wo in einem Gatter von fast 8 000 ha mit dem Damwild seit langen Jahren eine erfolgreiche Bewirtschaftung ausgeübt wird. In dem fachgemäss bewirtschafteten Jagdrevier mit einem dichten Wildbestand werden Jahr für Jahr zahlreiche Damhirsche mit einer Trophäe mit Medaille, darunter mit Goldmedaille zur Strecke gebracht. Die grössten Schaufeln haben sogar das Gewicht von 4,5–5 kg überschritten. Die beste Periode zur Damhirschjagd ist die Brunftzeit im Oktober, wobei der Jäger den ihm am besten gefallenen, reifen Trophäenträger aus den sich auf den Brunftplätzen zusammen sammelnden Schaufler auswählen kann. Auf Damhirsche mit einer mittelmässigen Trophäenstärke bzw. Abschusshirsche ist auch in den frostigen, schneebedeckten Wintermonaten erfolgreich zu jagen. Damwild kann aber nicht nur bei Einzeljagd sondern auch bei Riegeljagden auf Damwild-Kahlwild erlegt werden.
Die weitere bestimmende Hochwildart des mit Laubwäldern bedeckten Tolnaer Hügellandes ist das Rotwild. Der Rotwildbestand ist stark und ermöglicht eine stabile, gute Jagd. Man kann überall mit guten bis kapitalen Trophäen rechnen. Die Brunft fängt schon gegen den 5. September an, die Hauptbrunft dauert etwas mehr als zwei Wochen. Ab Anfang Oktober gibt es eine gute Möglichkeit, kleinere Hirsche in der Nachbrunft zu erlegen, dagegen werden geringere Abschusshirsche am besten in den Wintermonaten erlegt. Es ist aus der Hinsicht der Jagdgeschichte merkwürdig, dass der bekannte in 1891 erlegte „Szálkaer Hirsch“, dessen Geweih die erste registrierte Trophäe war und beinahe 60 Jahre lang auf dem ersten Platz der Weltrangliste stand, ebenfalls aus dieser Gegend, aus der Szekszárder Hügellandschaft stammte. Das Gewicht des Geweihs mit kleinem Schädel betrug 13,65 kg (nach einigen Quellen 14,50 kg) und es wurde aufgrund des internationalen Punktsystems mit 243,89 Punkten bewertet.
Wie überall in Süd-Transdanubien, kann man Rehwild in jeder Ecke von Tolna ebenso finden und bejagen. Es ist nicht die Heimat der ausgezeichneten Gehörne, obwohl auch Rehböcke mit einer guten Trophäenstärke auf dem Ackerland und an Weiden reicheren Revierteilen regelmässig zur Strecke kommen.
Auf dem ganzen Gebiet von Tolna trifft das Wildschwein entsprechende Lebensbedingungen an. Nach der Ernte lohnt es sich bei Vollmond in vielen Jagdrevieren am Abend oder in der Nacht auf einem Hochsitz auf einen guten Keiler zu warten. Der Glanzpunkt der Jagd auf Wildschwein sind jedoch sicherlich die Treibjagden, welche in den Wintermonaten mit aller Gründlichkeit organisiert und abgewickelt werden. Auch Schweinegatter und gemischte Hochwildgatter werden in diesem Gebiet betrieben, wo man mit den im Freien eingefangenen Wildschweinen eine intensive Bewirtschaftung ausübt, um die freien Lebensräume schonen zu können. Die Liebhaber der Treibjagden mit einer wirklich grossen Strecke können ihrer Leidenschaft in den mehrere Hundert Hektar grossen, eingezäunten Jagdrevieren fröhnen.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rothirsch | 630 | 6-11 kg |
Rotkahlwild | 2050 | - |
Damschaufler* | 500 | 3-5 kg |
Damkahlwild* | 1960 | - |
Rehbock | 965 | 200–400 g |
Ricke, Kitz | 1360 | - |
Schwarzwild insg. | 4590 | - |
darunter im Gatter | 940 | - |
Feldhasen | 330 | - |
Fasan | 2750 | - |
Stockente | 680 | - |