Bezirk Gemenc (Jagdbezirk Nr. 409)
Die mit Auwäldern und mit Schilf, mit Weiden und mit Gesträuch bedeckten Lebensräume auf dem Hochwassergelände und die überwiegend von den Landwirtschaft angebauten flache Landschaft am rechten Ufer der Duna (Donau) entlang bilden eines der bekanntesten Hochwildreviere in Ungarn, welches über einen guten Lebensraum und über einen hochwertigen Hochwildbestand von ausgezeichneter Qualität verfügt. Auch der weltberühmte Gemencer Wald, der der grösse zusammenhängende Flussauwald Europas ist, ist in diesem 155 817 ha grossen Revier zu finden.
Die wichtigste, emblematische Hochwildart der Gegend ist das Rotwild: wer hätte über die Hirsche von Gemenc noch nicht gehört? Können Sie sich vorstellen, wenn sich das Rotwild in einem Rudel von Hunderten der Tiere am Ende des Winters oder leider auch bei Hochwasser der Donau zusammenstellt? Der Rotwildbestand von Gemenc ist also besonders stark und ermöglicht eine stabile, gute Jagd. Ausgenommen der im Norden, in den Landwirtschaftsgebieten liegenden Revierteilen kann man überall mit starken, sogar kapitalen Trophäen rechnen. In den schon erwähnten landwirtschaftlichen Revierteilen kann man bei niedrigerer Besatzdichte der Tiere mit mittelmässigen bis guten Trophäen rechnen. Die unteren Strecke von der Donau entlang beginnt die Brunft meistens schon in den ersten Tagen vom September, die Hauptbrunft dauert etwas mehr als zwei Wochen und klingt dann langsam in der letzten Woche vom September aus. Wegen der Geländebedingungen des Überschwemmungsgebiet pirscht man hier oft mit Pferdekutsche auf Hirsche. Um den Bestand auf einem entsprechenden Niveau zu halten, ist es erlaubt, bei Riegeljagden im Winter neben dem Wildschwein auch Rot-Kahlwild zu erlegen.
Auf dem ganzen Gebiet trifft das Wildschwein entsprechende Lebensbedingungen an. In den Auwäldern, sowie in den mit Schilf, mit Weiden und mit Gesträuch bedeckten Revierteilen vom Hochwassergelände findet eine grosse Population von Wildschweinen ausgezeichneten Einstand. Der Bestand ist den Bedingungen entsprechend dicht, nur eine lange Hochwasserperiode kann die Anzahl des Schwarzwildes – und zwar den Nachwuchs in erster Linie – stark reduzieren. Nach der Ernte loht es sich bei Vollmond in vielen Jagdrevieren am Abend oder in der Nacht auf einem Hochsitz auf einen guten Keiler zu warten. Der Glanzpunkt der Jagd auf Wildschwein sind jedoch sicherlich die Treibjagden, welche in den späteren Herbstmonaten und in den Wintermonaten mit aller Gründlichkeit organisiert und abgewickelt werden. Von Gemenc kann der Jäger mit unvergesslichen Erlebnissen heimkehren. Die rasselnde Rotte im Schneewald, der grosse Keiler, den man in der Ferne für einen kleinen Moment erblickte oder der eben hinter einem vorsichtig und leise ankommt und durch die Schneise flüchtet, die Aufregung wegen eines gut gesetzten Schusses oder eben eines Fehlschusses, die Ruhe, welche sich nach dem Fortzug der Treiber auf den Wald niederlässt, dann bei Anbruch der Dunkelheit die mystische Festlichkeit der Scheiterhaufen neben der Strecke, der gemeinsame, mit vergessenen, uralten Instinkt durchtränkende Erfolg der Treiber und der Jäger, werden in die Seelen der wahren Jäger zum ewigen Andenken bleiben.
In der Gegend lebt auch ein schöner Rehwildbestand vor allem auf den mehr Hunderte Hektar grossen Ackerländern der grösseren landwirtschaftlichen Firmen in der Nähe von Tolna, Paks und Dunaföldvár, welche von einigen Gräben, Baumreihen oder kleineren Wäldern unterbrochen werden. Die Trophäengewichte sind meistens mittelmässig und wiegen von 250 bis 400 g, aber auf einzelnen Jagdrevieren mit guten Gegebenheiten sind sogar die Gehörne über 450 g nicht selten.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rothirsch | 325 | 5-11 kg |
Rotkahlwild | 595 | - |
Damwild insg. | 20 | - |
Rehbock | 580 | 200–400 g |
Ricke, Kitz | 815 | - |
Schwarzwild insg. | 3750 | - |
darunter im Gatter | 300 | - |
Feldhase | 680 | - |
Fasan | 5150 | - |
Stockente | 1215 | - |