Bezirk Dél-Baranya (Jagdbezirk Nr. 407)
Das 245 274 ha grosse, praktisch flache Revier erstreckt sich in Süd-Ungarn, zwischen dem Gebirge Mecsek bzw. den südlichen Abhängen des Baranyaer Hügellandes und der unteren Strecke des südlichen Grenzflusses Dráva (Drau). In der näheren Umgebung des Flusses machen zahlreiche tote Flussarme, kleinere und grössere Teiche und Wasserläufe das Gebiet abwechslungsreicher. Die Wälder im Hochwassergelände, die schilfig – moorigen Wiesen und Weiden, sowie die sich zwischen den grösseren, zusammenhängenden Waldblöcken erstreckenden Ackerflächen bieten einen hervorragenden Lebensraum vor Allem für das Hochwild.
Der abwechslungsreiche Lebensraum, die gute Wasserversorgung, die reichen Futterquellen, sowie die Wildbewirtschaftung von hohem Niveau – in Sellye, Szentegát, Bóly – sind das Geheimnis des bis zum heutigen Tag bewahrten Rotwildbestandes, der über ausgezeichnete, genetische Eigenschaften verfügt und gute Trophäen erbringt. Die Qualität der Trophäen ist hier überall ausgezeichnet, die in der Gegend Ormánság gestreckten Rothirsche bedeuten die „Spitze“. Die in der Nähe von Sellye und Vajszló, oder in Bóly zur Strecke gebrachten, kapitalen Trophäen haben ein gutes Gewicht und verfügen über lange und dicke Stangen. Die hervorragenden Trophäen erreichen das Gewicht von 12–14 kg, sowie bekommen sogar 250 C.I.C. Punkte, trotzdem stehen sie ein wenig hinter den besten Geweihen von Zala und Somogy zurück. Die Hirschbrunft beginnt in dieser Gegend schon am Anfang September und die Hochbrunft dauert bis 15–20. September. Auf kugelreife Hirsche mit einem kapitalen Geweih können die Jäger in dieser Periode mit der grössten Chance jagen. Die Fachleute der Region halten es für ihre wichtigste Aufgabe, die Rothirschpopulation der Landschaft Ormánság – welche zu einem der besten und genetisch wertvollesten Rotwildbestände der Welt gehört – auch für die nachkommenden Generationen zu bewahren.
In Revierteilen, wo der Lebensraum überwiegend aus grossen, landwirtschaftlichen Flächen besteht, welche durch Gräben, Baumreihen, Wasserläufen, Röhrichten oder von kleineren Wäldern gegliedert sind, lebt auch ein in seinem Anzahl infolge der Schakaleninvasion immer sinkender Rehwildbestand. Die Trophäen sind meistens mittelmässig und wiegen von 250 bis 400 g, aber in den Jagdrevieren in der Nähe von Szigetvár, Szentlőrinc und Bóly, wo monokulturelle landwirtschaftliche Tätigkeit ausgeübt wird, ist es nicht selten, dass man Rehböcke mit einem Trophäengewicht über 450 g erlegen kann. Leider haben aus dem Balkan in vorigen Jahren ankommende Schakale günstige Lebensbedingungen in dieser Gegend gefunden und fällt eine grosse Anzahl von Rehwild Jahr für Jahr den Schakalen zum Opfer.
Dank des an Äsung und Deckung reichen Lebensraumes bzw. der ausserordentlichen eigenen Anpassungsfähigkeit lebt das Schwarzwild praktisch in jedem Revierteil. Dieses Wild bietet eine Jagdmöglichkeit durch das ganze Jahr, die hervorragend guten und erfolgreichen Perioden fallen auf Ende des Frühjahrs, auf Anfang des Sommers, bzw. auf die kalten, schneebedeckten Wintermonate. Auf Schwarzwild kann einerseits bei der Einzeljagd vom Hochsitz – manchmal in die Nacht hinein – und andererseits bei Gesellschaftsjagden ab Ende November bis Ende Januar gejagt werden.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rothirsch | 515 | 6–12 kg |
Rotkahlwild | 2185 | - |
Damschaufler | 25 | 2,5–4 kg |
Damkahlwild | 65 | - |
Rehbock | 535 | 250–450 g |
Ricke, Kitz | 640 | - |
Schwarzwild insg. | 4990 | - |
Fasan | 940 | - |