Bezirk Börzsöny-Gödöllő (Jagdbezirk Nr. 201)
Das Gebirge von Börzsöny ist eines der am höchsten liegenden Gebiete Ungarns und zusammen mit dem Gebiet der Hügel von Cserhát sind diese Teile die Höhenzüge des nördlichen Mittelgebirges. Der 229 718 ha grosse Bezirk ist ausgesprochenes Hochwildrevier. Der Waldanteil erreicht die 50%, die Wälder von Börzsöny ist eines der grössten zusammenhängenden Waldgebiete von Ungarn. Die höher liegenden Revierteilen werden von Buchen und Hainbuchen, während in niedrigeren Teilen von verschiedenen Eichenarten beherrscht.
Aus dem Gesichtspunkt der Jagd sind das Rotwild, das Schwarzwild aber auch das Muffelwild die bedeutenden Wildarten des Gebietes. Als Erfolg der konsequenten Naturschutztätigkeit sind auf dem Gebiet solche, in Ungarn seltene Wildarten anwesend, wie der Luchs oder der Stein- und Kaiseradler.
Dem Lebensraum der Bergwälder entsprechend bleiben die Dichte des Rotwildbestandes, seine Trophäenstärke, sowie das Gewicht der Tiere im Verhältnis mit den Jagdrevieren von Süd- und Westungarn zurück. Die Trophäengewichte bewegen sich im Allgemeinen von 4 bis 7 kg, aber das Hügelland – wie zum Beispiel die Umgebung von Vác und Galgamácsa – kann jedoch eine stärkere Trophäe mit einem Gewicht von 8-9 kg aufweisen. Die Hirschbrunft und dementsprechend auch die Jagd auf Rothirsch beginnt später als in Transdanubien, vor dem 15. September kann man nur mancheorts einen Brunfthirsch hören, die Hochbrunft ist nun in der zweiten Hälfte vom September. Die Jagd ist aber auf den einzelnen Teilen des Reviers, vor allem im Börzsöny manchmal gar nicht leicht. Zur Pirschen auf Hirsche in von Tälern dicht gegliederten Gebirge braucht man nicht nur gute körperliche Kondition, sondern auch viel Geduld und Ausdauer. Es kommt merhmals vor, dass der röhrende Hirsch schon in die Dickung gewechselt ist, bisvor ihn der Jäger auf Schussentfernung anpirschen könnte.
Das Schwarzwild ist auch in dieser Gegend eine charakteristische Wildart, es kommt überall vom niedrigeren Hügelland bis in die 800-900 m hohen Berggipfel vor. Im Herbst zieht es in die Wälder zurück, die reich an Eicheln sind, und die Rotten vereinigen sich in den dichten Jungwüchsen, welche ihnen ein entsprechendes Versteck bieten. Bei der Einzeljagd im Mondlicht kann man auch mit guten Keilern rechnen. Im Dezember und Januar werden auch erfolgreiche Treibjagden oft mit hoher Tagesstrecke organisiert.
Zur Erlegung eines Muffelwidders braucht man ebenfalls eine solche Ausdauer wie zur Jagd des Hirsches. Auf Muffelwidder kann man praktisch auf dem ganzen Gebiet jagen, kleinere und grössere Muffelbestände leben überall. Die durchschnittliche Schneckenlänge ist von 60 bis 80 cm, aber in einigen Revierteilen tragen die Widder im Alter von 7-8 Jahren einige Male Trophäen von 85 bis 90 cm.
Das Rehwild kommt überall vor, aber dem Biotop entsprechend sind die Gehörne eher von schwach bis mittelmässig.
In mehreren Hundert Hektar grossen Hochwild- bzw. Wildschweingattern werden Schweinejagden mit einer grossen Strecke abgewickelt, es besteht aber ebenso die Möglichkeit, Muffelwidder, Rothirsche aber auch Damschaufler mit starken Trophäen zu erlegen.
Jahresstrecke
Wildart | Strecke, Stk. | Trophäenstärke |
---|---|---|
Rothirsch | 575 | 4–8 (9) kg |
Rotkahlwild | 1700 | – |
Damschaufler | 20 | 2,5–4 kg |
Damkahlwild | 100 | – |
Rehbock | 670 | 200–350 g |
Ricke, Kitz | 1295 | - |
Muffelwidder | 50 | 70–85 (90) cm |
Muffelwidder | 110 | - |
Schwarzwild insg. | 6065 | - |
darunter im Gatter | 170 | - |
Fasan | 2570 | - |